Was ist Akupunktur und wo hilft sie

Akupunktur als Teilgebiet der Traditionellen Chinesischen Medizin

Der Begriff Akupunktur stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie mit Nadeln stechen. Das Verfahren ist ein Teilgebiet der Chinesischen Medizin, die seit mehr als 2.000 Jahren vorwiegend in Asien angewandt wird. In den letzten Jahrzehnten hat die Akupunktur auch verstärkt Einzug in die Heilverfahren der westlichen Länder genommen. Kernpunkt der Traditionellen Chinesischen Medizin ist der Fluss des Qi, das oft als Kraft oder Energie bezeichnet wird. Das Qi fließt in Bahnen durch den Körper, die als Meridiane bezeichnet. Ist der Fluss des Qi gestört, ist häufig eine Krankheit die Ursache dafür. Die Chinesische Medizin kennt nun verschiedene Therapien, um die Störung zu beseitigen und das Gleichgewicht wieder herzustellen. Zum Beispiel Massage und Moxibustion, Arzneimitteltherapie oder Ernährungskunde. Auch Akupunktur zählt zu diesen Heilverfahren.

Klinische Studien beweisen die Wirksamkeit von Akupunktur

Entlang der Meridiane, in denen das Qi fließt, gibt es 365 Therapiepunkte, an denen zum Beispiel Moxibustion wie auch Akupunktur ansetzen. Durch Stiche mit den Akupunkturnadeln in die speziellen Punkte soll die Störung behoben werden, die den Fluss des Qi beeinträchtigt. Die tatsächliche Wirkung von Akupunktur beweisen klinische Studien. So trat bei der Therapie von Patienten mit schweren Rückenschmerzen eine Verbesserung durch Akupunktur bei mehr als 47 % ein, während bei konventionell behandelten Patienten diese nur bei 27 % erfolgte. Die Wirksamkeit von Akupunktur ist wissenschaftlich auch bei Kniegelenksarthrosen und bei der Vorbeugung von Migräneattacken nachgewiesen. Eine Akupunktursitzung dauert zwischen 20 und 30 Minuten. Der Patient liegt oder sitzt bequem; er soll ruhig und entspannt sein. Bevor die Nadel in den Therapiepunkt eingestochen wird, wird die Stelle meist etwas massiert. Während einer Sitzung sollten möglichst wenige Punkte gestochen werden; in der Regel nicht mehr als 16.

Bei welchen Krankheiten hilft Akupunktur?

Obgleich der wissenschaftliche Nachweis erst bei drei Erkrankungen nachweislich geführt wurde (Migräne, Kniegelenksarthrose, Rückenschmerzen), wird der Einsatz von Akupunktur bei mehreren Krankheiten empfohlen. Dazu zählen zum Beispiel Schlafstörungen, Augenerkrankungen, neurologische Probleme, Asthma bronchialis, Erkrankungen im Bereich der Atemwege und muskuloskeletare Erkrankungen. Wird die Akupunktur fachgerecht durchgeführt, sind Nebenwirkungen nicht bekannt. Die Krankenkasse in Deutschland haben sich der Behandlungsmethode Akupunktur in der jüngeren Vergangenheit immer weiter geöffnet. So erstatten heute alle Kassen die Behandlung von chronischen Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule durch Akupunktur und der Kniegelenke bei einer Kniegelenksarthrose.